WOW...
Der Countdown auf meinem Handy zeigt mir an, dass mir gerade mal 45 Tage in
Hong Kong verbleiben bis ich in den Flieger nach Deutschland steige. Momentan
befinde ich mich in einem Zustand in welchem ich mein Auslandsjahr reflektiere.
Morgen ist bereits das "End of Stay Camp" von AFS bei welchem wir
Austauschschüler Präsentationen über unsere Erfahrungen im Ausland halten
werden.
Es
kommt mir vor, als verabschiedete ich mich gestern erst am Flughafen Tegel von
meinen Freunden und Familie doch hat sich seitdem so viel an meinem Leben
geändert.
Ich
habe, wie man durch die Bilder sehen kann, unendlich viele tolle Dinge sehen
und erleben können und ich bin durch teilweise schwierige Situationen gegangen,
die mich heute zu einem anderen Menschen machen. Ich habe mich natürlich nicht
komplett verändert, ich bin immer noch ich. Doch ich wagte es ins kalte Wasser
zu springen- Ein Risiko das ich froh bin gewagt zu haben. Obwohl es oft nicht
leicht war sich in Hong Kong zu recht zu finden, da die chinesische Kultur mir
einen komplett anderen Alltag gestaltete bereicherten mich die Unterschiede mit
denen ich konfrontiert wurde. Ich kenne nun den Vergleich zwischen Hong Kong
und Deutschland und ich habe gelernt vieles an meinem vorherigen Leben zu
schätzen, aber auch zu erkennen, dass das eigene nicht unbedingt immer, bloß
aus Überzeugung, das Bessere sein muss.
Ich
bin zum Beispiel sehr froh nach meinem Auslandsjahr wieder in Deutschland zur
Schule gehen zu können. In Hong Kong scheint mir persönlich der Druck unter den
Schülern zu hoch, um ein angenehmes Lernklima in der Klasse zu genießen. Das
liegt daran, dass alle Hongkonger um die wenigen Universitätsplätze kämpfen und
der Fokus ab dem Kindergarten an auf gute akademische Ergebnisse gelegt wird.
Ich
habe gelernt zu schätzen meine eigene Meinung zu haben und diese bisher Frei
äußern zu können. Dadurch, dass Hong Kong immer noch ein Teil von China ist und
politisch nicht vollkommen unabhängig ist, besteht für die Bürger nicht die
Möglichkeit frei ihren „Chief Executive“ zu wählen, den Mann, der am meisten
politische Macht besitzt. Er wird immer noch vom China Government selektiert.
Als Europäer ist es mir eine Selbstverständlichkeit, jeden Tag die Nachrichten
oder Zeitung zu lesen, eine Wahl der Parteien für den Bundestag zu verfolgen
oder offen meine Meinung zu sagen. Obwohl Hongkong nicht gleich China ist (hier
gibt es Pressefreiheit, etc.) erkenne ich wie schade es ist, dass manche
Menschen dieser Welt noch nicht die gleichen Rechte genießen, wie ich es so
lange gewohnt bin, da ich es hautnah miterlebe.
Was
ich jedoch an Hong Kong sehr schätze sind die Menschen, die ich bisher kennen
lernte. Ich merkte, dass es nicht einfach ist mit Chinesen eine enge
Freundschaft aufzubauen, wie dies mir sonst Gewohnheit schien. Sobald jedoch
eine Freundschaft geschlossen wurde, hat man eine Person gefunden, auf die man
sich vollkommen verlassen, vertrauen schenken kann und welche langen halt in
der Zukunft verspricht. Ich empfinde es so, dass Freundschaft in Hong Kong
anders angesehen wird, als in Deutschland, wo ich flüchtige Bekannte schnell
als „Freunde“ bezeichne.
Soooo
viele Dinge und noch vieles mehr habe ich gelernt. Später gibt es mehr dazu,
denn ich gehe jetzt ins Bett.
Schaut euch doch mal dieses
Video an, zu welchem euch der Link führt. Es bietet tolle Stadtszenen von Hong
Kong und kann zeigen, warum ich keine Zeit hier so sehr genieße.
>>>>>>>>>>>>>>>> http://vimeo.com/65620112 <<<<<<<<<<<<<<<<<<
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